Jelsa und die UNESCO: Ganze 3 Kulturdenkmäler dieser kleinen Region haben es auf die UNESCO-Liste der „Meisterwerke des immateriellen Erbes der Menschheit“ geschafft. Die Prozession „Za Križen“ („Dem Kreuz folgen(d)“) ist ein für diese Gegend spezifischer und einzigartiger Brauch, der sich kontinuierlich seit 400 Jahren erhalten hat. Die Prozession ist das Erbe der gesamten Insel Hvar. Sie beginnt am Gründonnerstag mit einem Gottesdienst in sechs Pfarren: Jelsa, Pitve, Vrisnik, Svirce, Vrbanj und Vrboska. Nach dem Gottesdienst machen sich die Gläubigen auf den 25 km langen Prozessionsweg. Die Prozession nimmt die ganze Nacht in Anspruch und zieht sich bis zum frühen Morgen des Karfreitags. Es handelt sich eigentlich um 6 Prozessionen, die im Uhrzeigersinn durch die Ortschaften ziehen, ohne sich jemals zu begegnen. Die Prozession führt ein Kreuzträger an, den man für diese würdevolle Aufgabe mindestens zehn Jahre im Voraus wählt - manchmal sogar bei seiner Geburt. Der Kreuzträger läuft barfuß oder in Socken und das Kreuz, das er trägt, wiegt ganze 18 kg. Begleitet wird er von seinen in weiße Gewänder gehüllten Mitbrüdern (Laien) aus der Bruderschaft sowie von zahlreichen Menschen mit Rosenkränzen und brennenden Kerzen. Während der Passionsprozession werden Volkslieder über das Leiden Christi gesungen. Die Ebene von Starigrad (Starigradsko polje) ist die am besten erhaltene antik-griechische Landschaft im Mittelmeerraum. Die Geschichte dieser Ebene beginnt vor Christi Geburt, als von der Insel Paros im Ägäischen Meer eine Gruppe von ca. hundert Familien an die Adria geschickt wurde, um dort eine Kolonie zu gründen. Angeführt wurde sie von Okist, dessen Pflicht es war, die eroberten Landschaften zwischen den Neuankömmlingen gerecht zu verteilen. Dazu wurde inmitten der Ebene ein Ausgangspunkt (omfalos) festgelegt und das Land wurde mittels einfacher Instrumente gemessen und parzelliert. Sodann wurden Grenzsteine errichtet, auf denen man die Namen der Eigentümer einmeißelte. Später kamen auch Hilfsgebäude und Behausungen hinzu, von welchen inzwischen ca. 60 luxuriöse aus der Zeit der Römer entdeckt werden konnten. In der Erklärung der UNESCO wird hervorgehoben, dass die hiesigen Weinberge und Olivenhaine seit der ersten Kolonisation der alten Griechen „praktisch unverändert“ geblieben sind und als einzigartiges Zeugnis des geometrischen Systems der in der Antike geläufigen Landaufteilung und Vermessung dienen. Hvarska cipka (die „Spitze von Hvar“) ist eine für die Insel Hvar typische und nur hier vorkommende Textilie, die gleichzeitig sowohl von materieller als auch von geistiger Bedeutung ist. Es handelt sich um eine wunderschöne Spitze, welche aus den Fasern der Agave – einer typischen Mittelmeerpflanze – hergestellt wird. Sie wird von den Nonnen des Benediktinerklosters in Hvar erzeugt, wobei während ihrer Herstellung ununterbrochen gebetet wird. Hvarska cipka wird aus dünnen, aber festen Fasern gewonnen, die aus den frischen Agavenblättern gezogen werden. Die Pflanze selbst darf nicht jünger als 3 Jahre sein. Nachdem die einen Meter langen Fasern aus den Blättern gezogen werden, werden sie zusätzlich bearbeitet und sind erst dann bereit für die Herstellung der Spitze. Die Tradition der Herstellung von Spitze aus Agavenfasern führt man auf die Hälfte des 19ten Jahrhunderts zurück, als die lokalen Seemänner Spitze von Teneriffa mitbrachten. Nach eingehender Untersuchung der mitgebrachten Musterstücke arbeiteten die Äbtissinnen von Hvar ein noch schöneres, originelleres und einzigartiges Musterstück aus und so entstand die Hvarska cipka. Eine Besonderheit ist, dass die einmal angefertigte Spitze nicht gewaschen sondern unter Glas gehalten wird, damit sie vollkommen geschützt bleibt. Legenden und Mythen dieser Insel weben ihre Geschichten über das edle Agavengewächs hinfort, dessen Fasern bereits dem neolithischen Menschen auf dem Archipel von Hvar zum Flechten seiner Fischernetze gedient haben sollen. |
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